Im fünften Meilenstein wird die Terminplanung und der Bauzeitenplan in mehreren Aspekten beleuchtet. Zunächst werden technische Beispiele vorgestellt, die zeigen, wie Architekten ihre Terminplanung durchführen. Danach wird die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Bauunternehmer und weiteren Dienstleistern wie Architekten betrachtet. Ein wichtiger Punkt ist die Sichtweise des Architekten auf die Terminplanung und die damit verbundenen Herausforderungen. Anschließend wird diese mit der Perspektive des Investors, der auf die Gesamtrahmenbedingungen des Projekts achtet, verglichen. Zum Abschluss wird Ihnen ein Muster-Terminplan gezeigt und erläutert.
Inhalt
Effektiver Bauzeitplan: Präzision und Flexibilität im Bauprojekt
Die Terminplanung wird hier durch einen detaillierten Terminplan veranschaulicht. Dieser beginnt sehr präzise um 7:15 Uhr mit dem Spatenstich, gefolgt vom Baubeginn um 7:30 Uhr. Die Präzision zieht sich durch den gesamten Zeitplan, bis um 17:00 Uhr die Feinreinigung abgeschlossen ist und das Gebäude schlüsselfertig übergeben werden kann. Die Übergabe erfolgt dann um 18:00 Uhr.
Dieser Zeitplan zeigt eine beeindruckende Genauigkeit. Doch was soll das vermitteln? Solche Präzision kann manchmal wenig hilfreich sein. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten an den Plan glauben. Unrealistische Fristen oder Vereinbarungen können schneller scheitern, als der Plan verteilt oder gedruckt werden kann. Deshalb sollen hier einige Regeln besprochen werden, die eine gewisse Flexibilität in den Plan einbringen und zu einer guten und konstruktiven Projektabwicklung beitragen.
Fortschrittlicher Bauzeitplan: Präzision und Flexibilität im Prozess
In der Bauzeitenplanung ist der Ansatz ähnlich wie bei der Kostenplanung. Zu Beginn gibt es eine grobe Schätzung, wenn der Investor den Architekten fragt, wie lange das Projekt dauern wird. Diese erste Einschätzung ist oft eine grobe Angabe, die im Verlauf des Projekts genauer verfeinert wird. Die Kostenplanung wird schrittweise detaillierter aufgeschlüsselt und überprüft.
Gleiches gilt für die Bauzeitenplanung, bei der grobe Abschnitte weiter strukturiert und verfeinert werden können, um präzisere Zeitangaben zu machen. Ähnlich wie bei der Kostenplanung überwacht man den Terminplan regelmäßig, um den Fortschritt zu kontrollieren. Besonders kritische oder komplexe Projekte erfordern häufigere Überprüfungen und Anpassungen im Sinne von Nachsteuern und flexibler Koordination.
Es ist ein ständiger Kreislauf, da sich Zeitpläne während des Projekts ändern können. Flexibilität ist entscheidend, um auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren, etwa durch Verschiebungen oder das Vorziehen bestimmter Aufgaben. Es ist selten, dass ein Zeitplan zu Beginn des Projekts genau eingehalten wird, besonders wenn er im Laufe der Zeit detaillierter wird.
Strukturierter Bauzeitenplan: Von groben Rahmenplänen zu detaillierten Ablaufschemata
Die Planung der Bauzeit folgt einem strukturierten Ansatz, ähnlich der Kostenplanung. Zu Beginn gibt es grobe Abschätzungen, die im Verlauf des Projekts präzisiert werden. Dieser Prozess gliedert sich in verschiedene Projektphasen, ähnlich der Honorarordnung, die von groben Rahmen- über detailliertere bis hin zu feinsten Terminplänen reichen.
Komplexere Projekte erfordern oft umfangreiche und aufgeteilte Bauzeitenpläne, die verschiedene Aspekte wie Baubeginn, Abläufe bis zur Fertigstellung und Genehmigungszeiten berücksichtigen. Für jede spezifische Zielgruppe, sei es die Baustelle selbst oder externe Fachplaner, werden individuelle Bauablaufpläne erstellt.
Ein Beispiel dafür ist der Bauablaufplan, der die gesamten Prozesse von Beginn bis zur Abnahme umfasst und speziell von Architekten mit Bauleitungsfunktion erstellt wird. Solche Pläne müssen flexibel sein, um Änderungen und Vorläufe wie Genehmigungszeiten zu berücksichtigen, die je nach Komplexität und Umfang des Projekts variieren können.
Für Investoren ist es entscheidend, zusätzliche Aspekte wie Finanzierungszeitpläne und Vertragsabschlüsse in den übergeordneten Plan einzubeziehen. Diese Perspektive hilft dabei, sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte rechtzeitig abgestimmt und freigegeben werden, um einen reibungslosen Baustart zu gewährleisten.
Präziser und flexibler Bauzeitenplan: Verkettung von Abläufen für optimale Effizienz
Toleranzen
Die Fehlertoleranzen sind beim Erstellen des Bauzeitenplans geeignet zu berücksichtigen, ebenso die Auswirkungen von Verkettungen auf die Gesamtfehlertoleranz. Aus der Abbildung werden die Unterschiede von parallelen bzw. linearen Verkettungen ersichtllich.
Im detaillierten Bauzeitenplan wird jeder einzelne Arbeitsschritt von einem angenommenen Start- bis Endzeitpunkt definiert, wobei diese Zeitfenster oft ungenau bleiben können. Zum Beispiel kann das Einreichen einer Baugenehmigung am 1. Dezember eingereicht werden, doch die genaue Genehmigungszeit bleibt ungewiss, selbst bei optimalen Bedingungen und vereinfachten Verfahren.
Die Abfolge der Vorgänge kann entweder linear erfolgen, wie beim Warten auf den Abschluss einer Phase, bevor die nächste beginnen kann, oder parallel organisiert werden, um Zeit zu sparen und Verzögerungen zu minimieren. Komplexe Bauvorhaben erfordern eine geschickte Bauzeitenplanung, um sicherzustellen, dass einzelne Verzögerungen nicht auf alle nachfolgenden Schritte durchschlagen.
Ein Beispiel ist die Trocknungszeit nach dem Estrichlegen, die von klimatischen Bedingungen und Heizungsanforderungen abhängt. Solche Prozesse erfordern Zeit und Flexibilität, da eine Verzögerung den gesamten Zeitplan beeinflussen kann. Idealerweise werden Arbeitsabläufe so organisiert, dass sie sich nicht gegenseitig behindern, um eine effiziente Baustellenführung zu gewährleisten und unnötige Kosten zu vermeiden.
Der Bauzeitenplan sollte darauf abzielen, dass Baufirmen unter optimalen Bedingungen arbeiten können, um ihre Effizienz zu maximieren und finanzielle Verluste zu minimieren. Eine gute Organisation und rechtzeitige Koordination sind entscheidend, um die Qualität und den Fortschritt des Bauvorhabens zu sichern und sicherzustellen, dass alle Beteiligten rechtzeitig und effektiv zusammenarbeiten können.
Bauzeitenplan: Planungsphase des Architekten
Ein Architekt beginnt mit der Festlegung eines langfristigen Ziels, zum Beispiel das Einzugsdatum im April 2009 für ein Einfamilienhaus. Dieses Ziel muss realistisch und durchdacht sein, bevor er rückwärts plant, um die erforderlichen Meilensteine zu definieren.
Für einen effizienten Baubeginn im September plant der Architekt eine Pufferzeit zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem eigentlichen Baubeginn, einschließlich der Baustelleneinrichtung und der Beschaffung der Baugenehmigung. Frühere Schritte wie der Einreichen des Bauantrags werden entsprechend geplant, um den Zeitplan einzuhalten.
Der Bauzeitenplan umfasst verschiedene Etappen wie Entwurfsphasen, Gutachten, Vermessungspläne und die Abstimmung mit Fachplanern, um die Genehmigung zu sichern. Dieser Prozess erfordert präzise Zeitmanagement und die Koordination mehrerer Schritte parallel, um Verzögerungen zu minimieren und das Projekt termingerecht abzuschließen.
Bauzeitenplan: Generalablaufplan – Feinarbeit und gestaffelte Planungsphasen im Bauprojekt
In den fortgeschrittenen Leistungsphasen 5, 6 und 7 werden die Abläufe länger und komplexer gestaltet. Dies liegt entweder an umfangreichen Bauleitungsprozessen, die die gesamte Bauphase abdecken, oder an gestaffelten Planungsetappen, die sich über längere Zeiträume erstrecken.
Die Ausführungsplanung erfolgt nicht vollständig vor Baubeginn, sondern wird gestaffelt und parallel ausgeführt, um den Arbeitsaufwand und die Ressourcen effizient zu nutzen. Dies bedeutet, dass nicht alle Gewerke gleichzeitig fertiggestellt werden können, sondern sukzessive abgeschlossen werden, um die Arbeitskapazität optimal zu nutzen.
Bereits frühzeitig werden erste Ausschreibungen für Gewerke wie Erdarbeiten oder Abrissarbeiten erstellt, während die weiteren Gewerke zeitlich versetzt folgen.
Bauzeitenplan: Einbindung der Fachplaner in den Bauprozess
Im Bauprozess spielen Fachplaner eine entscheidende Rolle, da verschiedene integrierte Planungsschritte parallel durchgeführt werden müssen. In einer typischen Welt des Hausbaus reduziere ich dies im Wesentlichen auf zwei Schlüsselaspekte: den Statiker und den Energieberater.
Der Statiker ist essentiell für den Bauantrag und muss rechtzeitig seine Arbeit abschließen, manchmal unterliegt seine Arbeit auch einer Überprüfung, abhängig von der Gebäudeklasse. Der Energieberater ist für den Nachweis der KfW-Effizienz und damit für die Finanzierung von Bedeutung. Dieser Nachweis muss vor der Beantragung der Baugenehmigung erbracht werden, um die Registriernummer für die Finanzierung zu erhalten.
Die Zusammenarbeit mit dem Statiker erfolgt oft in informellen Arbeitsgesprächen, um kritische Punkte wie Stützenplatzierungen oder ungewöhnliche Geschossdecken zu klären. Nachdem alle erforderlichen Informationen gesammelt wurden, reicht der Architekt den Bauantrag ein, während der Statiker die statische Berechnung beginnt, idealerweise sollten beide Parteien bereits integrativ zusammengearbeitet haben.
Der Energieberater führt parallel Berechnungen für den Energieausweis durch, um die optimale Dämmung und andere energieeffiziente Maßnahmen zu bestimmen. Diese Planung wird bereits vor dem Bauantrag durchgeführt, da die Anforderungen und Werte sich während des Planungsprozesses ändern können.
Die detaillierte Planung der Haustechnik, einschließlich der Badplanung und der Heizungsinstallation, erfolgt nach der Baugenehmigung, wobei vorherige Beratungen mit dem Energieberater und gegebenenfalls weiteren technischen Experten durchgeführt werden, je nach spezifischen Anforderungen des Bauherren.
Diese Schritte gewährleisten eine effiziente Koordination und Vorbereitung, um die Kosten und Zeitpläne während des gesamten Bauprozesses zu optimieren, insbesondere in Bezug auf komplexe technische Lösungen wie Geothermie oder andere spezialisierte Haustechniksysteme.
Bauzeitenplan: Integration der Gewerke und Start des Rohbaus
Nach der Planungsphase folgt die Integration der verschiedenen Gewerke. Die erste Phase, die ich hier aufgeführt habe, ist der Rohbau, einschließlich der Ausführungsplanung, der Erstellung der Ausschreibung, der Vergabe des Auftrags und der Baustelleneinrichtung.
Die Ausführungsplanung erfolgt nach der Genehmigung und umfasst die detaillierte Planung für den Rohbau. Danach wird die Ausschreibung erstellt, die dann an potenzielle Bauunternehmer verschickt wird. Der gesamte Vergabeprozess, einschließlich der Auswertung der Angebote, folgt darauf.
Ein ideales Szenario könnte wie folgt aussehen: Sobald die Baugenehmigung vorliegt, unterzeichnet der Bauherr den Vertrag mit dem Rohbauunternehmer. Gleichzeitig geht die Ausschreibung heraus, und die Angebote werden eingeholt und ausgewertet. Die Baustelleneinrichtung beginnt idealerweise am 1. September und ist bis zum 10. September abgeschlossen. Danach beginnt der Rohbau, der bis zum 20. Dezember dauern soll. Diese Zeitvorgabe wurde zuvor mit dem Rohbauer festgelegt und ist vertraglich vereinbart.
In diesem Zeitrahmen ist es wichtig, dass alle Schritte präzise geplant und koordiniert werden, um Verzögerungen zu minimieren und sicherzustellen, dass der Bau gemäß den festgelegten Zeitvorgaben und Qualitätsstandards erfolgt.
Einsatz von Terminplanungssoftware und kritischer Pfad
Ein Einblick in eines der möglichen Terminplanungsprogramme zeigt eine typische Darstellung, wie sie auf der Abbildung ersichtlich ist. Diese Programme verwenden Balkendiagramme, um verschiedene Vorgänge darzustellen, die entweder sequenziell oder parallel verknüpft werden können. Man kann Vorgänge vorwärts oder rückwärts verketten sowie Abhängigkeiten und Relationen definieren. Das Programm generiert dann basierend auf diesen Eingaben einen detaillierten Terminplan.
Im gezeigten Beispiel ist der „kritische Pfad“ hervorgehoben, der durch eine dickere, schwarze Linie dargestellt wird. Der kritische Pfad markiert diejenigen Vorgänge, bei denen keine Pufferzeit vorhanden ist. Wenn sich ein Vorgang auf dem kritischen Pfad verzögert, zieht dies automatisch eine Verschiebung der nachfolgenden Vorgänge nach sich, da kein Spielraum mehr für Verzögerungen besteht.
Die Visualisierung des kritischen Pfads ist nicht nur in der Terminplanung wichtig, sondern hat auch rechtliche Konsequenzen. Es gibt sogar ein BGH-Urteil, das besagt, dass alle Terminpläne, die den kritischen Pfad nicht klar erkennbar machen, nicht den anerkannten Regeln der Technik entsprechen könnten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer präzisen Planung und Visualisierung des kritischen Pfads in Bauprojekten.
Die Verwendung solcher spezialisierter Software erleichtert die Planung erheblich und reduziert das Risiko einfacher, jedoch kostspieliger Fehler, die durch manuelle oder ungeeignete Methoden wie die Nutzung von Excel-Tabellen entstehen könnten. In der heutigen Computerwelt ist eine solche zeitgemäße Herangehensweise unerlässlich für komplexe Bauprojekte und unterstützt eine präzise, effiziente Durchführung der Projekte.
Terminvereinbarung mit Baufirmen
Terminmanagement und Vertragstermine im Bauprojekt zur Einhaltung des Bauzeitenplans
Bei der Frage, wie man Termine im Bauprojekt unter Kontrolle halten kann, spielen vertragliche Vereinbarungen eine zentrale Rolle. Vertragstermine definieren klar den Beginn und das Ende eines Vorgangs sowie Zwischentermine, die spezifische Leistungsziele markieren, wie die Fertigstellung der Bodenplatte oder das Einsetzen der Fenster.
Vertragliche Zwischentermine sollten präzise im Vertrag festgehalten werden, mit konkreten Datumsangaben und klaren Leistungszielen. Allgemeine Verweise auf einen Bauzeitenplan sind riskant, da sie Interpretationsspielraum bieten und nicht rechtlich bindend sind. Eine präzise Vertragsgestaltung schützt vor Missverständnissen und ermöglicht es, bei Verzögerungen klare Ansprüche geltend zu machen.
Wenn vertragliche Zwischentermine überschritten werden, kann ein Schadensersatzanspruch entstehen. Dieser ist jedoch oft schwer durchzusetzen, da oft kein direkter Schaden entsteht, wenn das Gesamtergebnis noch rechtzeitig fertiggestellt wird.
Abweichende Anordnungen während des Bauprozesses können die vereinbarten Termine beeinflussen. Hier ist es wichtig, rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen und die Auswirkungen auf den Bauzeitenplan zu berücksichtigen, um die Bindungswirkung der Vertragstermine nicht zu gefährden.
Ein effektives Terminmanagement erfordert manchmal eine intensive Überwachung vor Ort. Auf großen Baustellen kann dies durch kontinuierliche Observation durch Bauleitungspersonal erfolgen, um Verzögerungen nachzuweisen und Schadensersatzansprüche zu unterstützen. Bei kleineren Projekten ist diese lückenlose Überwachung oft nicht durchführbar.
Generell sind Bauunternehmen motiviert, Termine einzuhalten, da dies ihre finanziellen Interessen unterstützt. Die Koordination mehrerer Baufirmen durch den bauleitenden Architekten ist entscheidend, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und potenzielle Verzögerungen zu minimieren.
Eine präzise, vertraglich fundierte Bauzeitenplanung ist daher unerlässlich, um im Bauprojekt zeitliche Unsicherheiten zu minimieren und die erfolgreiche Durchführung zu gewährleisten.
Vertragliche Regelungen nach VOB und ihre Anwendung im Bauprojekt
Unter der VOB, der Verdingungsordnung für Bauleistungen, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur vertraglichen Vereinbarung von Terminen. Man kann den Beginn eines Vorgangs, das Ende oder eine spezifische Dauer festlegen. Zum Beispiel kann vereinbart werden, dass der Estrichleger vier Wochen nach Baubeginn alle Estrichflächen fertiggestellt haben muss.
Es ist wichtig, genügend Vorlaufzeit für bestimmte Gewerke einzuplanen, wie z.B. für spezialisierte Unternehmer, die mehrere Wochen oder sogar Monate im Voraus planen müssen. Diese Vorlaufzeiten sollten vertraglich festgelegt werden, um Missverständnisse zu vermeiden und einen reibungslosen Bauprozess sicherzustellen.
In der Praxis wird oft eine Dauer vereinbart, innerhalb derer eine bestimmte Leistung erbracht werden muss. Der genaue Beginn kann dabei flexibel bleiben, solange der Termin innerhalb einer vereinbarten Frist nach Anforderung durch den Auftraggeber erfolgt. Diese Flexibilität ermöglicht es, auf unvorhergesehene Verzögerungen angemessen zu reagieren.
Eine präzise und rechtzeitig bekannt gegebene Terminplanung ist entscheidend, um die Baufirmen effektiv zu koordinieren und Verzögerungen zu minimieren. Fix vereinbarte Termine sollten als verbindlich betrachtet werden, um eine reibungslose Abwicklung sicherzustellen. Bei Nicht-Einhaltung können Konsequenzen wie Wartezeiten oder Vertragsstrafen entstehen, die jedoch durch rechtzeitige Kommunikation und Flexibilität vermieden oder minimiert werden können.
Die Kommunikation über die Terminplanung und deren regelmäßige Aktualisierung während des Bauprozesses ist essentiell. Nur so kann eine effiziente Arbeitsablaufplanung ermöglicht und potenzielle Probleme frühzeitig gelöst werden. Eine klare und transparente Vereinbarung der Termine im Vergabegespräch ist daher von großer Bedeutung, um den Bauablauf optimal zu gestalten und die Zufriedenheit aller Beteiligten sicherzustellen.
Bauherrensicht
Bedeutung und Umsetzung von Meilensteinen im Bauprojekt
Im Bauprojekt spielen Meilensteine eine zentrale Rolle, wie aus diesem Erklärungsmodell hervorgeht. Diese Meilensteine sind in Form von hellblauen Balken markiert, die den Fortschritt und die Erfüllung wichtiger Etappen symbolisieren. Erst wenn alle Meilensteine erfolgreich abgehakt sind, also dunkelblau erscheinen, wird die Freigabe für die nächste Phase erteilt.
Ein solcher Meilenstein fungiert gleichzeitig als Stoppschild und sorgt dafür, dass keine nachfolgenden Vorgänge gestartet werden können, bevor der aktuelle Meilenstein erreicht ist. Das ist besonders wichtig, wenn es um die Sicherstellung von Finanzierungen geht. Beispielsweise wird kein Baubeginn eingeleitet, solange die Finanzierungszusage der Bank nicht endgültig vorliegt. Diese klare Struktur gewährleistet eine geordnete und rechtzeitige Abwicklung der verschiedenen Projektphasen.
Für Investoren und Bauherren ist der erste Meilenstein oft der Grundstückskauf und die Klärung der baurechtlichen Rahmenbedingungen. Erst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann die nächste Etappe in Angriff genommen werden. Der darauffolgende Meilenstein umfasst typischerweise die Erteilung der Baugenehmigung und die abschließende Finanzierungsklärung, die für den weiteren Verlauf des Projekts entscheidend sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entscheidung darüber, ob das Planungsteam weiterhin involviert bleiben soll oder ob gegebenenfalls ein Wechsel in der Projektleitung vorgenommen wird. Diese Entscheidung kann an Meilensteinen wie der Baugenehmigung oder der Projektfinanzierung festgemacht werden.
Die zeitliche Planung und Detailplanung werden dann konkretisiert, sobald die Baugenehmigung erteilt und die Finanzierung gesichert ist. Hierbei spielt der Bauzeitenplan eine entscheidende Rolle, der die genaue Abfolge der Bauaktivitäten über den gesamten Projektzeitraum hinweg definiert.
Meilensteine bieten somit nicht nur Orientierung und Struktur im Bauprozess, sondern stellen auch sicher, dass alle beteiligten Parteien die notwendigen Voraussetzungen rechtzeitig erfüllen, um das Projekt erfolgreich voranzutreiben.
Weiterführende Meilensteine und ihre Bedeutung im Bauprozess
Nachdem die ersten vier Meilensteine erfolgreich abgeschlossen wurden, geht es weiter zu Meilenstein fünf, der einen wichtigen Wendepunkt markiert. An diesem Punkt entscheidet ihr, ob ihr weiterhin mit dem Architekten zusammenarbeitet oder ob ihr eine alternative Ausführung bevorzugt. Dies könnte durch ein Angebot geprüft werden, das die Leistungen und Kosten beider Optionen transparent darlegt.
Im nächsten Schritt folgt die Ausführungsplanung und Ausschreibung, die bei uns etwa zwölf Monate in Anspruch nimmt. Obwohl die Bauzeit zwölf Monate beträgt, beginnen die Vergaben für die verschiedenen Gewerke nicht sofort nach dieser Zeitspanne. Sie beginnt erst mit einem Zeitversatz von ungefähr zwei Monaten. Daher markiert Meilenstein sechs den Zeitpunkt, an dem der erste Bauvertrag tatsächlich unterschrieben wird, zum Beispiel für den Rohbau.
Die weiteren Gewerke werden dann gestaffelt entsprechend den Fortschritten des Projekts vergeben. Der Fertigstellungstermin, der ebenfalls festgelegt wird, gibt der Baufirma eine klare Zielvorgabe, bis wann das Projekt abgeschlossen sein sollte. Es ist wichtig zu beachten, dass selbst nach der offiziellen Fertigstellung noch etwa zwei Monate für Nacharbeiten eingeplant werden sollten, um mögliche Mängel zu beheben und letzte Anpassungen vorzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Meilenstein sechs, der aus dem Mietrecht stammt und eine klare Empfehlung für die Teilung in Einzelgrundbuchblätter je Wohnung gibt. Dies erleichtert nicht nur die Finanzierung, sondern ermöglicht auch, einzelne Wohnungen unabhängig zu veräußern, ohne durch Mieterrechte behindert zu werden. Sobald die Ausführungsplanung abgeschlossen ist und der Grundriss finalisiert ist, sollten Teilungspläne vom Architekten erstellt und beim Notar eingereicht werden.
Parallel dazu werden die Mietverträge vorbereitet, wobei für jede Wohnung ein eigener Mietvertrag mit detaillierten Plänen erstellt wird, die die genaue Aufteilung und Raumgrößen zeigen. Der Bauleiter spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem er den Zeitpunkt kommuniziert, ab wann die Mietverträge unterschrieben werden können. Diese Rückkopplung ermöglicht es, den Zeitplan entsprechend anzupassen und sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft.
Insgesamt bieten diese Meilensteine nicht nur Struktur und Orientierung im Bauprozess, sondern stellen sicher, dass alle notwendigen Voraussetzungen rechtzeitig erfüllt werden, um das Projekt erfolgreich abzuschließen und die ersten Mieter termingerecht einziehen zu lassen.
Meilensteine und Pflichtenheft: Sicherstellen der vertraglichen Ziele und Flexibilität
Für alle Vertragsbeziehungen des Bauherrn mind. einen Vorgang anlegen und Zielwerte (=Terminwünsche eintragen. Besonderen Fokus auf die Meilensteine (=Freigabetermine) legen. Aus der Summe der späteren Vereinbarungen entsteht der tatsächliche Ablauf. Da sich Vereinbarungen auf Basis von neuen Ereignissen verändern, wird sich auch der Zeitplan im Laufe der Zeit verändern
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Meilensteine und das Pflichtenheft, die sicherstellen sollen, dass die vertraglichen Ziele des Architekten klar definiert sind. Es ist entscheidend, dass diese Ziele als Planungsziele für die Baugenehmigung deutlich kommuniziert werden, ohne dabei strafbewehrte Vereinbarungen zu treffen.
Der Architekt mag bei solchen Diskussionen Schweißperlen auf der Stirn haben und nach einem Ausweg suchen. Die tatsächliche Situation ergibt sich letztlich aus den vertraglichen Beziehungen und dem Zeitplan, der in kleinen Teilvereinbarungen mit verschiedenen Parteien festgelegt wird. Es ist wichtig, Flexibilität zu bewahren, um auf Verschiebungen und Verzögerungen angemessen reagieren zu können.
Es wäre fatal, vertragliche Vereinbarungen zu treffen, die später nicht eingehalten werden können. Zum Beispiel wäre es riskant, einen Kreditvertrag zu unterschreiben, bevor die Baugenehmigung vorliegt, da dies zu Strafzinsen oder anderen finanziellen Belastungen führen könnte. Daher ist es wichtig, klare Abläufe festzulegen und sicherzustellen, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, bevor das Projekt weitergeführt wird.
Es kann hilfreich sein, regelmäßig mit dem Bauamt zu kommunizieren, um den Fortschritt der Baugenehmigung zu überwachen, aber letztlich liegt die Entscheidungsgewalt darüber nicht beim Bauherren allein. Stattdessen müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich und ohne unerwartete Komplikationen abgeschlossen werden kann.
Fazit
Die Diskussionen drehen sich um die strukturierte Planung und Durchführung von Bauprojekten gemäß der VOB (Verdingungsordnung für Bauleistungen). Dabei ist die Vereinbarung klar definierter Meilensteine entscheidend, um den Ablauf zu steuern und sicherzustellen, dass alle beteiligten Parteien die notwendigen Schritte rechtzeitig setzen. Diese Meilensteine umfassen unter anderem die Grundstücksklärung, die Baugenehmigung, die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen sowie die Fertigstellungstermine.
Ein zentraler Punkt ist die Flexibilität bei der Bauzeitenplanung, um auf unvorhergesehene Verzögerungen oder Änderungen angemessen reagieren zu können. Dies wird besonders betont, um finanzielle Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass keine strafbewehrten Vereinbarungen getroffen werden, die das Projekt gefährden könnten.
Des Weiteren wird die Bedeutung eines detaillierten Zeitmanagements hervorgehoben, das es ermöglicht, den Bauablauf effizient zu gestalten und Engpässe zu vermeiden. Die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten, einschließlich Bauherren, Architekten und Bauämtern, spielt eine entscheidende Rolle, für ein reibungsloses Bauprojekt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sorgfältige Planung, klare Kommunikation und flexible Reaktion auf Veränderungen Schlüsselfaktoren sind. Durch eine gut strukturierte Vorgehensweise können potenzielle Risiken minimiert und die Effizienz maximiert werden, was letztlich zu erfolgreichen und zeitgerechten Bauprojekten führt.
Sie möchten Mehrfamilienhaus Baukosten kalkulieren?
Speziell für kostengünstige Mehrfamilienhäuser haben wir unseren kostenfreien Online-Baukostenrechner aktualisiert (Preisstand 2024).
Alle detaillierten Kostenkennwerte inkl. Aufteilung nach Gewerken, sowie Architekten- und weitere Planungskosten können Sie bequem für Ihr Projekt nutzen und sich ihre eigenen Kostenschätzung erstellen.
Kalkulieren Sie kostenfrei Ihr Mehrfamilienhaus und senden diese für eine kostenfreien Quick-Check zu uns.