Ein Generationenhaus als Altersvorsorge und Kapitalanlage zu bauen schafft ein harmonisches Zusammenleben von mehreren Generationen unter einem Dach. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: soziale, emotionale und finanzielle Sicherheit durch den Anschluss an das Familienleben und die Gemeinschaft. Welche Perspektive Generationenhäuser darüber hinaus eröffnen und ob sie langfristig sogar eine Lösung für das überlastete Pflegesystem darstellen, beleuchtet dieser Artikel. Eine Geschichte über Max und Anna, Dich, mich und die guten Gründe für den Bau eines Zinshauses.
Inhalt
- Generationenhaus bauen: Gemeinsam leben und individuelle Freiräume schaffen
- Wohnen im Alter: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie allein?
- Was ist überhaupt ein „Generationenhaus“?
- Nutzen des Generationenhauses
- „Wir wollen unseren Eltern etwas zurückgeben“ – die Geschichte von Anna und Max
- Mehrgenerationenhaus als Kapitalanlage: günstiger als das Altersheim
- Generationenhaus Grundriss: So sieht ein Generationenhaus aus
- Mehrfamilienhaus: Kosten und Nutzen
Generationenhaus bauen: Gemeinsam leben und individuelle Freiräume schaffen
Jeder Mensch möchte in Verbindung mit anderen Menschen sein, sich geborgen, und zu Hause fühlen – genauso, wie jeder Mensch gleichzeitig seinen Freiraum braucht, um die eigenen Interessen auszuleben und selbstbestimmt leben will. Diesen Spagat aus den psychologischen Grundbedürfnissen „Bindung“ und „Autonomie“ schaffen wir nicht immer. Schon gar nicht beim Wohnen.
Im Laufe des Lebens wechseln sich Phasen, in denen wir enger oder weniger eng zusammenleben, regelmäßig ab. Schlafen wir als Säugling noch zwischen unseren Eltern im Bett und brauchen ganz viel Nähe, freuen wir uns später, wenn wir mit unserem eigenen Kinderzimmer einen Rückzugsort nur für uns allein haben. Von dort aus geht es die ersten Jahre im Studium laut Statistik in eine WG, noch später in die erste eigene Wohnung und, wenn wir sesshaft werden und in einer längeren Beziehung sind, in eine gemeinsame Wohnung.
Wohnen im Alter: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie allein?
Im Alter leben wir häufig wieder allein. Das zeigt eine Studie des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2022, laut der rund 6,0 Millionen Menschen ab 65 Jahren allein wohnen. Das ist gut jede dritte Person (34%) in dieser Altersgruppe. Die Umgewöhnung fällt nach einem Leben, das wir in Gemeinschaft geführt haben, schwer. Nicht nur, weil wir das Alleinleben nicht mehr gewohnt sind, sondern vor allem auch, weil im Alter koordinative und kognitive Fähigkeiten nachlassen. Wir vergessen Dinge, wir sehen nicht mehr so gut und geraten schneller ins Stolpern… Das führt dazu, dass ein Teil der älteren Generation irgendwann ins Altersheim ausweicht, wo zwar mehrere Menschen unter einem Dach zusammenwohnen, vielen dennoch der Anschluss fehlt. Sich auch im Alter auf fremde Menschen neu einzulassen, fällt vielen schwer, sodass sich alte Menschen im Altenheim häufig einsam fühlen und auf die Besuche der Familie warten.
Es sind aber nicht nur ältere Menschen, die sich in der heutigen Zeit allein fühlen. Auch jüngere Generationen klagen über die urbane Vereinsamung, fehlende Unterstützung und mangelnden Familienzusammenhalt, zum Beispiel beim Aufziehen der Kinder. Mitunter schwingt auch ein schlechtes Gewissen mit, da die Großeltern schon wieder viel zu lange nicht besucht wurden. Auch für jüngere Generationen ist es nicht einfach, selbstbestimmt und allein zu leben, ohne dabei isoliert zu sein.
Ein Ort, der die Grundbedürfnisse von Autonomie und Bindung in Balance hält, ein Ort an dem die Großeltern, Eltern, Kinder und kommende Generationen in Harmonie zusammenleben können, ist das Generationenhaus.
Was ist überhaupt ein „Generationenhaus“?
In einem Generationenhaus oder auch Mehrgenerationenhaus leben mehrere Familien zusammen in einem Gebäude und beziehen dabei unterschiedlichen Wohneinheiten.
Du kannst es Dir etwa so vorstellen: Du legst Dein Geld mit Deinem Partner, Deiner besten Freundin, Deiner Cousine und /oder wer auch immer nahesteht zusammen und zusammen baut Ihr ein Haus, in dem mehrere Generationen – Eure Eltern, Eure Kinder und Ihr – wohnen können. Die Generationenhäuser sind so konzipiert, dass sie barrierefrei und sicher für die ältere Generation sind. Gleichzeitig bieten sie ein unterstützendes Netzwerk, in dem die Lebensqualität auch im Alter bestehen bleibt und so das Wohlbefinden steigert. Durch die räumliche Nähe bleibt der Austausch zwischen den Generationen bestehen.
Nutzen des Generationenhauses
Der Vorteil dabei liegt klar auf der Hand: unsere Lieben und wir haben jeweils unser eigenes Reich und sind dennoch in der Nähe voneinander. Für ältere Menschen hat das Leben im Generationenhaus den Vorteil, dass sie auch im Alter selbstbestimmt leben können; dadurch dass wir in der Nähe sind und regelmäßig nach ihnen schauen können, kommen unsere Eltern und Schwiegereltern länger ohne fremde Hilfe aus, wodurch sich die Pflegekosten senken: Indem Generationenhäuser eine Umgebung schaffen, in der ältere Menschen gut behandelt werden und aktiv am Gemeinschaftsleben teilnehmen können, sind Generationenhäuser eine wertvolle Alternative für das Pflegeheim und eine mögliche Lösung für die Herausforderung, die die aktuelle Situation im Umgang mit älteren Menschen darstellt. Generationenhäuser können so den aktuellen Personalmangel im Pflegebereich ausgleichen. Andersherum können die Großeltern dabei unterstützen, die Enkelkinder zu betreuen und leben im direkten Kontakt mit den Kindern wieder neu auf.
Ein Generationenhaus bietet zudem auch finanzielle Vorteile: dadurch, dass an dem Bau mehrere Partien beteiligt sind, bekommst Du für den Bau einen größeren Kredit und bessere Konditionen.
Das hat mancherorts auch die Politik erkannt und fördert genossenschaftliche Mehrgenerationen-Wohnprojekte. In Kelkheim wird der Bau eines Mehrgenerationenhauses gefördert, bei dem die Mietkosten gesenkt und ökologische Initiativen wie Carsharing und Solarenergie unterstützt werden – ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiges und inklusives Wohnen. Auch für Privatpersonen lohnt sich der Bau eines Generationenhauses.
„Wir wollen unseren Eltern etwas zurückgeben“ – die Geschichte von Anna und Max
Ein Paar, das uns beim Hausbau beauftragt hat, und an das ich mich noch recht gut erinnern kann, sind Max und Anna. Die beiden kamen vor einigen Jahren zu uns ins Büro, mit dem Wunsch, zusammen ein Mehrgenerationenhaus zu bauen.
„Ich bin sehr behütet aufgewachsen und meinen Eltern dankbar dafür, was sie mir alles gegeben haben“, erzählte Anna. Von den Studiengebühren, die ihre Eltern für sie übernommen haben über Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder, seien ihre Eltern immer für sie da gewesen. In letzter Zeit war ihr aber aufgefallen, dass ihr Vater immer vergesslicher wurde.
„Mein Vater kommt jetzt in ein Alter, in dem ihm Dinge schwerer fallen“, sagte Anna. Man sehe ganz deutlich, dass ihm das Gehen Probleme mache. Auch das Auto lässt er immer öfter stehen, wodurch er weniger am Leben teilnehmen kann. Anna wäre deshalb gern öfters in der Nähe ihrer Eltern.
Mehrgenerationenhaus als Kapitalanlage: günstiger als das Altersheim
Auch Max hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern. Die beiden sind auch noch recht fit; in einem Alter von 70 Jahren kann sich das jedoch schnell ändern. Ihm gefiel deshalb der Gedanke, sich mit Anna zusammenzutun und ein gemeinsames Haus für beide Familien zu bauen.
„Jede Familie soll dabei eine eigene abschließbare Wohnung und ihren Freiraum haben“, sagte Max, „unsere Eltern sollen nicht das Gefühl haben, bei „uns“ zu wohnen. Sie sollen ihr ganz eigenes Reich in dem Haus haben.“ Ein Mehrfamilienhaus mit unterschiedlichen Wohneinheiten sollte die Lösung sein.
Generationenhaus Grundriss: So sieht ein Generationenhaus aus
Im Generationenhaus wohnen mehrere Generationen nebeneinander in getrennten Wohnungen. Die Aufteilung des Gebäudes kann zum Beispiel so aussehen, dass die Großeltern unten im Wohnhaus wohnen und darüber die Generation der Kinder. Die Wohneinheiten sind in sich abgeschlossen; dennoch leben alle Generationen sozusagen “unter einem Dach”. Mehrfamilienhaus Grundriss
Mehrfamilienhaus: Kosten und Nutzen
Wie viel kostet ein Zinshaus? Diese Frage lässt sich (wie vieles in diesem Leben) nicht pauschal beantworten. Bei den Kosten für ein Zinshaus kommt es auf Faktoren wie Lage, Größe, Eigenkapital und Ausstattung an. Ein Mehrfamilienhaus, irgendwo im tiefsten Mecklenburg-Vorpommern ist selbstredend günstiger als ein Haus am Hamburger Stadtrand – und natürlich macht es einen Unterschied, ob das Haus zwei Fahrstühle, eine Dachterrasse und bodenhohe Fenster hat, oder mit einfachem Treppenhaus und barrierefreiem Zugang daherkommt. Gehen wir von einer normalen Ausstattung aus, kostet ein Mehrfamilienhaus je nach Lage etwa 3.000 bis 4.000 EUR pro Quadratmeter Mietfläche. Hinzu kommen die Grundstückskosten. Das mag erst mal viel klingen. Tatsächlich ist der Bau so aber langfristig günstiger, als Ausgaben, die über die Jahre für Miete und Altenheim anfallen würden.
Emotionaler Nutzen eines Zinshauses
- Gesellschaft
- schützt vor Vereinsamung, stärkt die familiäre Bindung
- die darin lebenden Generationen können sich besser unterstützen; die Großeltern helfen bei der Kinderbetreuung, ältere Menschen bekommen wiederum Hilfe bei Alltagsaufgaben wie Einkaufen, körperliche Arbeiten, die im Alter zunehmend schwerfallen
- ältere Generationen leben im Kontakt mit den Enkelkindern wieder neu auf
- jüngere Generationen sparen sich Kosten für das Altersheim und können ihren Eltern etwas zurückgeben
Finanzieller Nutzen eines Zinshauses
- Seniorenheime und Altenheime sind teuer
- die Baukosten und die Gesamtinvestion verteilen sich, weil gemeinsam ein besserer Kredit aufgenommen werden kann
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